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Erasmus von Rotterdam

Erasmus von Rotterdam (“Fürst der Humanisten”) wurde in den 1460er Jahren in Rotterdam geboren und starb 1536 in Basel, Schweiz.   

Er war ein niederländischer Universalgelehrter und der berühmteste und einflussreichste Humanist der Neuzeit. (Humanisten war ein Begriff für verschiedene, teilweise widersprüchliche geistige Strömungen der Renaissance. Sie vertraten eine optimistische Auffassung von der Fähigkeit der Menschheit, eine bessere Form der Existenz zu finden.)  Als kritischer Denker seiner Zeit war Erasmus einer der Wegbegleiter der europäischen Aufklärung. (Sein Einfluss reicht bis in die heutige Zeit).  

Er war auch Priester, Theologe, Philosoph, Phiologe, Autor und Herausgeber von über 150 Büchern und 3000 Briefen, täglich schrieb er etwa 1000 Wörter. Aufgrund seiner feinen Ausdrucksweise genossen seine Briefe in Europa hohes Ansehen. Ebenfalls schrieb er Gedichte und Satiren, sein bekanntestes Werk ist die Satire “Zum Lobe der Torheit” von 1509, in der er mit Spott, Ernst und Ironie für eine vernünftige Sichtweise eintrat.  

Einer seiner wichtigsten Beiträge war zur Kirchenreform die Erstellung eines revidierten Textes des Neuen Testaments in Griechisch und Latein. Er verstand sich als Vermittler von Bildung. “Die Menschen werden nicht als Menschen geboren, sondern als solche erzogen”. War einer seiner vielen inspirierenden Sätze. Außerdem war er für die heute in den westlichen Ländern übliche Aussprache verantwortlich, insbesondere für die Betonung des Altgriechischen.   

Für Erasmus war es wichtig, dass die verschiedenen christlichen Konfessionen miteinander auskommen, weil sie sich in den Grundüberzeugungen einig waren.  Er wollte aber nicht nur die Akzeptanz zwischen den christlichen Konfessionen erreichen, sondern versuchte auch, die Toleranz zwischen Juden, Christen und Muslimen zu verbessern.  

Einer seiner revolutionärsten Veränderungsversuche war die Bildung der Frauen. Er wollte, dass Mädchen die gleiche Bildung erhalten wie Jungen. Und hoffte, dass Frauen zu einem an humanistischen Werten orientierten Europa beitragen könnten, auch durch ein Studium.